Tango auf heißen Kohlen
Tango auf heißen Kohlen
Ich kann warten. Lange kann ich warten.
Wenn nicht jetzt, dann eben naechstes Jahr.
Die Nacht war lang. Kaum geschlafen, jede volle Stunde die Glockenschläge gezaehlt.
Durch das Programm gezappt, Gott weiß wem geschrieben, nackte Fueße, Curry.
Die Hotelbar voll Verteter, der Pianist spielt vor sich hin, vor wem auch sonst, Millionen Meilen und Lichtjahre entfernt. Pik Sieben im Orbit, eine schwarze Nacht. Ich mag kein Bier und kein Lied mehr, fuer heut hab ich genug. Der Ventilator dreht sich gerade so schnell dass man es sieht, die Fensterscheiben sind schon lang blind. In den Palmenblaettern draußen ist Wind, wie das eben ist im Paradies. Es ist schwuel, man hat sich daran gewoehnt. Erst wenn das Saallicht stirbt und ich nicht mehr Verfolger bin, wenn ich glaube wofuer ich nach Sternen rufe. Zimmer mit Fruehstueck, ohne pay-TV, mit Bibel und Portrait. Nur als Streuner hab ich mich gut gefuehlt.
Ich will sie, seit ich sie sah, letztes Jahr. Wer war sie wohl. Verwandt mit einem Professor, oder mit einem Mörder. Verheiratet mit einem Betrüger, einem Frittenbudenchef, einem Liebhaber. Mit Feuerschwert und Heiligenschein. Eine Hand voll neue Spinner, jede Woche. Ueberhaupt, aus der Perspektive sieht die Welt auch hier vollstaendig unromantsich aus.
Ich wuerde sagen,
Lotus.
Das Raetsel, was schlaflos macht.
Die Gott weiß wie vielte
gottverdammte Nacht.
Was uebrig bleibt hab ich mich schon oft gefragt, wenn ich wach lag. Irgendwo, aber mit Akribie. Schluss für heut.Ich mach durch, die Nacht -
meine allerletzte Chance.
Sie fehlt mir.
Ist das - wirklich - genug?

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