Topic: Kunstlicht
Überall ist Sex - nur nicht bei mir?
earl grey, Donnerstag, 12. April 2007, 00:27h
"Oversexed, wa?"
Wie übersetzt man das? Oversexed? Übersexualisiert? Überdeterminiert? Sexualität über allem? Über alles? Durchsexualisiert?
Hindert uns die Übersexualisierung der Gesellschaft daran, herauszufinden was wir eigentlich gut finden? Eigentlich lernt man das aber eher so mit der Zeit und weiß es erst hinterher;-) Entwickelt man eigene Erotik? Wenn, dann versucht man sie nicht wahrzunehmen. Augen zu!
Oversexed - überall wird Sex unterstellt, aber eigentlich werde immer weniger praktiziert, wird behauptet. Wet prüft denn das? R. Barthes schrieb in seinem Buch "Das Reich der Zeichen", dass in Amerika Sex überall außerhalb der Betten sei, während es in Japan gerade anders sei (oder so ähnlich). Passt das? Im Kulturvergleich mag das gut kommen, aber wie es in Nachbarbetten zugeht weiß doch keiner, oder? Ehrlich...?
Allgemein über Sex reden ist langweilig und nicht mehr neu; wenn es persönlich ist sollte es das auch bleiben und mit dem/der stattfinden mit dem/der es auch getrieben wird.
Über Liebe kann man reden, Sex muss man machen. Vielleicht weil "Liebe machen" auch ein blöder Ausdruck ist. Wird aber nicht als solcher empfunden...? "Macht Liebe, nicht Krieg"? Aber klingt "Krieg machen" besser als "Liebe machen", mal abgesehen von den Konsequenzen?
Über Sex zu reden hat auch was Verzweifeltes, oder? Wenigstens wenn es nicht dazu gedacht ist, es danach auch zu machen. Verzweifelt ist es, wenn man so tut als rede man allgemeines Zeug, pure Theorie, wissenschaftlich. Aber würde es durch gezwungene Abstraktion besser? Der eine mag Pornos, andere lesen Foucault. Zwar geilt sich letzterer nicht an der Theorie auf, vergrößert aber seinen Frust dabei ins Unendliche. Und intellektuell wird man wohl bloß, weil Vögeln nie reicht. Erst ist es viel zu wenig, dann wird es noch weniger und dann finden alle, dass Houellebecq irgendwie total recht hat.
Fakten, fuck, ficken (einmal muss ich diese Worte hier schreiben, sorry): zar gibt es keine etymologische Herleitung, aber der Akt ist trotzdem das Konkrete, was gemacht wird. Die Fakten im Realen, das Geschehen am (im) Körper. "Facere" = "machen", aber "f***en" kommt nicht daher, eher von "fricare"="reiben", wenn es denn überhaupt lateinisch ist. Oder Persisch - ich weiß nicht wie viele Komposita mit "kardan"="machen" es gibt, zum Beispiel "telefon kardan"="telefonieren". ABER: "kardan" = "ficken" (nochmal, es tut mir leid). F***en ist Machen. Keine Fantasie, keine Vorstellung, einfach anfassen und angefasst werden. Der Akt ist das Greifbare. Action speaks louder than words. Und weil man's eben machen muss und es auch jeder machen kann, der Mensch ist ja komplett dafür ausgestattet, ob mit oder ohne Fitness-Studio-Abo, Schulabschluss oder Füherschein. Und weil das also so ist, dass es jeder selbst machen kann und ab einem gewissen Alter auch jeder schon mal gemacht hat - darum ist es so widerwärtig, ständig mit Sex anderer belästigt zu werden. Man kann es selbst! Seuxalität ist das (vielleicht einzige?) Gebiet, auf dem sich eindeutig zeigt, dass Verfolgung des eigenen Interesses am Ende zum Glück aller (naja, gut) reicht, denn das eigene Glück erreicht man beim Sex nur, wenn man das des andren fördert. Ach ja.
Oversexed...wahrscheinlich nervt dr Sex überall deswegen, weil selbstverständlich immer Vögeln das Ziel ist, aufgrund der "Durchsexualisierung" scheint's aber so als sei der Weg dahin einfach - ist das so? Der Akt ist einfach, der Weg da hin ist viel schwieriger. Und eigentlich ist der Weg das Ziel. Nicht allein, auch das Ziel ist das Ziel, aber der Weg ist sehr entscheidend und das, was uns eigentlich brennend interessiert!Über Sex reden ist blöd und tendenziell peinlich, über Liebe zu reden ist das Aufregendste überhaupt und wird nie langweilig (wenigstens wenn man noch verliebt ist). Über Liebe muss man also viel reden, das muss ausgehandelt werden, das Aushandeln der Bedingungen des Zusammenseins gehört zum Kern der Liebesbeziehung. Immer. Viel miteinander reden während des Verliebtseins ist ein endloses Beratunsgespräch mit der ganzen weiten Welt zu Fragen der Verhandlungsführung über die Bedingungen des Zusammenseins/-lebens. Die Bedingungen sollten genau definiert sein damit die Beziehung funktioniert.
Ich dachte mal, Sex sei eine Erweiterung der Kommunikation...dennoch hoffe ich, dass es nicht so ist. Kommunizieren ist eine Form von Sex...all you need is love.
Wie übersetzt man das? Oversexed? Übersexualisiert? Überdeterminiert? Sexualität über allem? Über alles? Durchsexualisiert?
Hindert uns die Übersexualisierung der Gesellschaft daran, herauszufinden was wir eigentlich gut finden? Eigentlich lernt man das aber eher so mit der Zeit und weiß es erst hinterher;-) Entwickelt man eigene Erotik? Wenn, dann versucht man sie nicht wahrzunehmen. Augen zu!
Oversexed - überall wird Sex unterstellt, aber eigentlich werde immer weniger praktiziert, wird behauptet. Wet prüft denn das? R. Barthes schrieb in seinem Buch "Das Reich der Zeichen", dass in Amerika Sex überall außerhalb der Betten sei, während es in Japan gerade anders sei (oder so ähnlich). Passt das? Im Kulturvergleich mag das gut kommen, aber wie es in Nachbarbetten zugeht weiß doch keiner, oder? Ehrlich...?
Allgemein über Sex reden ist langweilig und nicht mehr neu; wenn es persönlich ist sollte es das auch bleiben und mit dem/der stattfinden mit dem/der es auch getrieben wird.
Über Liebe kann man reden, Sex muss man machen. Vielleicht weil "Liebe machen" auch ein blöder Ausdruck ist. Wird aber nicht als solcher empfunden...? "Macht Liebe, nicht Krieg"? Aber klingt "Krieg machen" besser als "Liebe machen", mal abgesehen von den Konsequenzen?
Über Sex zu reden hat auch was Verzweifeltes, oder? Wenigstens wenn es nicht dazu gedacht ist, es danach auch zu machen. Verzweifelt ist es, wenn man so tut als rede man allgemeines Zeug, pure Theorie, wissenschaftlich. Aber würde es durch gezwungene Abstraktion besser? Der eine mag Pornos, andere lesen Foucault. Zwar geilt sich letzterer nicht an der Theorie auf, vergrößert aber seinen Frust dabei ins Unendliche. Und intellektuell wird man wohl bloß, weil Vögeln nie reicht. Erst ist es viel zu wenig, dann wird es noch weniger und dann finden alle, dass Houellebecq irgendwie total recht hat.
Fakten, fuck, ficken (einmal muss ich diese Worte hier schreiben, sorry): zar gibt es keine etymologische Herleitung, aber der Akt ist trotzdem das Konkrete, was gemacht wird. Die Fakten im Realen, das Geschehen am (im) Körper. "Facere" = "machen", aber "f***en" kommt nicht daher, eher von "fricare"="reiben", wenn es denn überhaupt lateinisch ist. Oder Persisch - ich weiß nicht wie viele Komposita mit "kardan"="machen" es gibt, zum Beispiel "telefon kardan"="telefonieren". ABER: "kardan" = "ficken" (nochmal, es tut mir leid). F***en ist Machen. Keine Fantasie, keine Vorstellung, einfach anfassen und angefasst werden. Der Akt ist das Greifbare. Action speaks louder than words. Und weil man's eben machen muss und es auch jeder machen kann, der Mensch ist ja komplett dafür ausgestattet, ob mit oder ohne Fitness-Studio-Abo, Schulabschluss oder Füherschein. Und weil das also so ist, dass es jeder selbst machen kann und ab einem gewissen Alter auch jeder schon mal gemacht hat - darum ist es so widerwärtig, ständig mit Sex anderer belästigt zu werden. Man kann es selbst! Seuxalität ist das (vielleicht einzige?) Gebiet, auf dem sich eindeutig zeigt, dass Verfolgung des eigenen Interesses am Ende zum Glück aller (naja, gut) reicht, denn das eigene Glück erreicht man beim Sex nur, wenn man das des andren fördert. Ach ja.
Oversexed...wahrscheinlich nervt dr Sex überall deswegen, weil selbstverständlich immer Vögeln das Ziel ist, aufgrund der "Durchsexualisierung" scheint's aber so als sei der Weg dahin einfach - ist das so? Der Akt ist einfach, der Weg da hin ist viel schwieriger. Und eigentlich ist der Weg das Ziel. Nicht allein, auch das Ziel ist das Ziel, aber der Weg ist sehr entscheidend und das, was uns eigentlich brennend interessiert!Über Sex reden ist blöd und tendenziell peinlich, über Liebe zu reden ist das Aufregendste überhaupt und wird nie langweilig (wenigstens wenn man noch verliebt ist). Über Liebe muss man also viel reden, das muss ausgehandelt werden, das Aushandeln der Bedingungen des Zusammenseins gehört zum Kern der Liebesbeziehung. Immer. Viel miteinander reden während des Verliebtseins ist ein endloses Beratunsgespräch mit der ganzen weiten Welt zu Fragen der Verhandlungsführung über die Bedingungen des Zusammenseins/-lebens. Die Bedingungen sollten genau definiert sein damit die Beziehung funktioniert.
Ich dachte mal, Sex sei eine Erweiterung der Kommunikation...dennoch hoffe ich, dass es nicht so ist. Kommunizieren ist eine Form von Sex...all you need is love.